Die Patienversorgung im Projekt HandinHand ist beendet. Es können keine Patientinnen und Patienten mehr in das Projekt aufgenommen werden!

Was ist das Projekt HandinHand?

Ziel des Projekts HandinHand ist die Einführung einer neuen Versorgungsform mit dem Ziel der Verbesserung der hausärztlichen Versorgung der Bevölkerung. Ihre Ärztin / Ihr Arzt erhält durch das Projekt Unterstützung durch eine speziell geschulte Pflegefachkraft.

Ihre Ärztin / Ihr Arzt überträgt einige ihrer/seiner Tätigkeiten auf sogenannte Pflegeexpertinnen und Pflegeexperten mit entsprechender Qualifikation. Pflegefachkräfte eignen sich für die Übernahme ärztlicher Tätigkeiten, da sie über eine medizinisch-pflegerische Grundausbildung verfügen. Die in dem Projekt HandinHand eingesetzten Pflegeexpertinnen und Pflegeexperten verfügen über mehrjährige Berufserfahrung im Krankenhaus. Sie erhielten alle eine spezielle Fortbildung zur Begleitung von chronisch kranken Menschen im häuslichen Umfeld. Begleitend zu ihrer Arbeit absolvieren die Pflegeexpertinnen und Pflegeexperten ein Studium an der Vinzenz Pallotti University in Vallendar im Studiengang „Pflegeexpertise“.

Es handelt sich zunächst um ein zeitlich begrenztes Projekt mit wissenschaftlicher Begleitung. Durch die wissenschaftliche Begleitung wird festgestellt, inwieweit das Projekt HandinHand für Patienten vorteilhaft ist, somit zur Verbesserung der Versorgungslandschaft beiträgt und in die Regelversorgung der gesetzlichen Krankenversicherung überführt werden kann.

Bei Aufnahme in das Projekt werden Sie von einer Pflegeexpertin / einem Pflegeexperten zu Hause aufgesucht. Zunächst führt diese/dieser eine Erhebung über die Erkrankungen und damit verbundene Einschränkungen durch. Gemeinsam mit Ihnen wird ein Plan aufgestellt, welche Maßnahmen in der kommenden Zeit durchzuführen sind. Dieser Plan beinhaltet auch Angaben darüber, in welchen Zeitabständen Sie zukünftig besucht werden. Die Pflegeexpertin / der Pflegeexperte hält bei jedem Hausbesuch und bei jeder geplanten Maßnahme Rücksprache mit Ihrer behandelnden Ärztin / Ihrem behandelnden Arzt. Diese Kontaktaufnahme wird durch eine elektronische Patientenakte („ePA für Pflege“) unterstützt.

Das Projekt HandinHand richtet sich an alle gesetzlich Versicherte, die aufgrund der Schwere ihrer Erkrankung nicht in der Lage sind, die Praxis der Ärztin / des Arztes aufzusuchen und einer medizinischen Betreuung im häuslichen Umfeld bedürfen. Die Teilnahme ist freiwillig. In der Regel hat Sie Ihre Ärztin / Ihr Arzt auf das Projekt aufmerksam gemacht. Sie erhalten eine Teilnahmeerklärung, welche Sie unterzeichnet bei Ihrer Ärztin / Ihrem Arzt abgeben, damit diese/dieser die unterschriebene Teilnahmeerklärung über das Pflegeexperten-Center an Ihre Krankenkasse weiterleitet.

Die Aufgaben der Pflegeexpertinnen und Pflegeexperten im Projekt HandinHand umfassen folgende Punkte:

  • Durchführung des Hausbesuchs im Auftrag der Ärztin / des Arztes;
  • Überwachung und Dokumentation der krankheitsspezifischen Symptome, wie z. B. Kontrolle des Blutzuckers oder der Sauerstoffsättigung;
  • Überwachung und Dokumentation der Vitalparameter z. B. Puls, Blutdruck, Atmung;
  • Überwachung und Dokumentation der von der Ärztin / vom Arzt angeordneten medikamentösen Therapie, sowie deren Interaktionen, Nebenwirkungen und allgemeinen Verträglichkeit;
  • Überwachung und Anleitung der von der Ärztin / vom Arzt angeordneten physikalischen Therapie, wie z. B. regelmäßige Inhalationen;
  • Zusammenarbeit mit der Ärztin / dem Arzt bei der Wundpflege von Problemwunden und Druckgeschwüren, Beurteilung und Dokumentation des Zustands der Wunde;
  • Durchführung von diagnostischen Maßnahmen wie z. B. EKG, Lungenfunktionstest, Langzeitblutdruckmessungen, sowie deren Dokumentation;
  • Durchführung von Blutentnahmen;
  • Durchführungen von subkutanen und intramuskulären Injektionen;
  • Durchführung von Impfungen;
  • Ermittlung von kognitiven, physischen, psychischen und sozialen Fähigkeiten, Ressourcen und Defiziten von Patientinnen und Patienten mit Hilfe standardisierter Tests;
  • Förderung der Patientinnen und Patienten im Umgang mit ihrer Erkrankung durch persönliche Beratung;
  • Anleitung und Schulung zum Umgang mit der Erkrankung mit dem Ziel der Stabilisierung durch eigenständige Kontrolle der Patientinnen und Patienten, Training des Selbstmanagements;
  • Früherkennung von Gesundheitsstörungen und Gefahrenpotenzialen im häuslichen Umfeld, wie z. B. Sturzgefahr;
  • Schulung, Beratung und Anleitung zur Gesundheitsförderung und Eindämmung von Gefahrenpotenzialen;
  • Förderung der körperlichen Aktivität im Rahmen der persönlichen Möglichkeiten der Patientinnen und Patienten.
  • Sie sind bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert;
  • Sie sind grundsätzlich bereit, am Projekt HandinHand mitzuwirken;
  • Sie haben eine Ärztin / einen Arzt gewählt, die/der an dem Projekt HandinHand teilnimmt, und erklären, diesen vorrangig für Ihre Behandlung im Rahmen des Projekts HandinHand in Anspruch zu nehmen;
  • Sie wechseln während Ihrer Projektteilnahme nicht die Ärztin / den Arzt;
  • Sie erklären schriftlich Ihre Teilnahme und Einwilligung
  • und aufgrund Ihrer Erkrankungen ist es Ihnen in der Regel nicht möglich oder zumutbar, Ihre Ärztin / Ihren Arzt an ihrem/seinem Praxis-Standort aufzusuchen.

Den Ärztinnen und Ärzten in Rheinland-Pfalz liegt eine gute, bedarfsgerechte und wohnortnahe medizinische Versorgung der Menschen sehr am Herzen. Das Projekt HandinHand richtet sich an Versicherte aller gesetzlichen Krankenkassen, die aufgrund ihrer Erkrankung einen erhöhten medizinischen Betreuungsbedarf haben. Das Projekt HandinHand wird durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (Förderkennzeichen: 01NVF17047) gefördert. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) ist das oberste Gremium der gemeinsamen Selbstverwaltung von Ärzten, Zahnärzten, Psychotherapeuten, Krankenhäusern und Krankenkassen in Deutschland.